Presseartikel
Badische Zeitung 03.Dezember 2013
Ein
Ort zum Leben und Arbeiten
Verein "Horizont" informiert über seine Pläne für ein integratives Projekt in Endingen und erfährt große Resonanz.
Der
Verein „Horizont“ informierte am Samstag auf dem
Endinger Marktplatz über das geplante Projekt. Mit Sonja
Pawellek waren
Stefanie und Elke Braun sowie Wolfgang Zoller mit von der Partie.
Foto: Privat
ENDINGEN.
Mit ihren Plänen für ein integratives Projekt in
Endingen ist Sonja Pawellek bei
der öffentlichen Vorstellung am Samstag einen Schritt weiter
gekommen.
"Das Interesse war überwältigend", so das
Resümee der Endingerin, die
Projektleiterin des Vorhabens im Verein "Horizont – Verein
für
integriertes Leben" ist . Den Infostand auf dem Wochenmarkt suchten
vornehmlich Angehörige von Menschen mit Behinderungen auf, die
dringend einen
Arbeitsplatz suchen.
"Es
hat
diesen Samstag gebraucht, um mich endgültig bestärkt
darin zu sehen, wie
notwendig die rasche Umsetzung meines Vorhabens ist!" betonte Sonja
Pawellek am Montag im BZ-Gespräch. Zahlreiche Eltern und auch
Großeltern von
Jugendlichen mit Behinderung aus dem Umkreis seien gekommen und
hätten am
liebsten an Ort und Stelle einen Platz reserviert. Pawellek: "Wenn man
das
Haus heute eröffnen könnte, wären
sämtliche Arbeitsplätze belegt und alle
Wohnungen verkauft".
Sonja Pawellek ist selbst Mutter eines Sohnes, der erblindet ist. Die
ausgebildete Kinderkrankenschwester und Bürokauffrau hat sich
seit 2007 dem in
Emmendingen ansässigen Verein "Horizonte" angeschlossen, der
sich
seit einigen Jahren vergeblich um ein integratives Projekt
bemüht. Dabei ist
die Nachfrage nach integrativen Lebens- und Arbeitsgemeinschaften
riesengroß.
"Kinder mit Behinderungen werden heute so weit gefördert, dass
viele einen
Berufsabschluss erreichen", sagt Pawellek. Doch danach stecken die
meisten
von ihnen in der Sackgasse, weil kaum Betriebe bereit sind, die
Jugendlichen
einzustellen. "Die mit enormen Mitteln finanzierte Förderung
wird ad
absurdum geführt, wenn Kinder mit Behinderungen in die
Arbeitswelt eintreten
wollen", sagt die Mutter von zwei Söhnen. Immer mehr gehe es
um Effizienz
und immer weniger Platz gebe es für Menschen, die vielleicht
nur etwas mehr
Zeit für eine Aufgabe benötigen oder einen gewissen
Förderbedarf. Betroffen
davon sind auch Unfallopfer, die dank des medizinischen Fortschritts
zwar oft
rehabilitiert werden können, dann aber nur schwer ins
Arbeitsleben
zurückfinden.
Dass ihr "Modell im Kopf" funktioniert, zeigen Beispiele wie das
Hofgut Himmelreich oder das Catering "zeitlos" in Waldkirch. Dort
arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen. Jedem wird
ermöglicht, sich
so einzubringen wie er ist.
Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf Arbeit . Das ist
verbrieft im
Artikel 27 der UN-Behindertenrechtskonvention. Auf die Einhaltung von
Gesetzen
zu pochen ist aber nicht die Intention von Sonja Pawellek. "Wir
müssen
ermöglichen, dass junge Leute mit Behinderungen Perspektiven
und einen Platz
mitten in der Gesellschaft haben", beschreibt die Endingerin ihre
Triebfeder.
Seit 2006 habe sie Pläne im Kopf. Im Endinger Rathaus
stieß Pawellek damit auf
offene Ohren. Die Stadt hat ihr einen Platz im neu erschlossenen
Mischgebiet an
der Königschaffhauser Straße reserviert, Architekt
Walter Hügel bringt
Pawelleks Vorstellungen zu Papier.
Jetzt ist die Endingerin im Gespräch mit potentiellen
Trägern. Nach Pawelleks
Vorstellungen sollen in dem geplanten Projekt mit Gaststätten-
und Hotelbereich
Menschen mit und ohne Behinderungen eine Beschäftigung und
Wohnmöglichkeit
finden. Das Ganze soll auf einer 24-Stunden-Betreuung basieren.
Eingeplant ist
außerdem eine Ergotherapie- oder Krankengymnastikpraxis.
Am Samstag erfuhr Sonja Pawellek eine riesige Spendenbereitschaft bei
der
Bevölkerung. Jetzt hofft sie auf positive Ergebnisse im
Kontakt mit möglichen
Trägern. Dann soll es ein Treffen mit allen Interessierten im
Januar geben.
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